Das dürfte die queeren Aktivisten in den USA wenig freuen: Eine neue Befragung von Data for Progress belegt nun: Für Schwule, Lesben und Bisexuelle sind LGBTQ-Themen bei der kommenden Präsidentschaftswahl im November dieses Jahres in den USA nicht wirklich wichtig.
Gerade noch elf Prozent der Homosexuellen halten dies für entscheidend für die Wahl. Viel wichtiger sind hingegen Aspekte wie Wirtschaft, Arbeitsplätze und die Inflation in Amerika. Die Biden-Regierung indes buhlt seit geraumer Zeit um die Stimmen der Gay-Community. Bei der letzten Wahl hatten 28 Prozent der Community für Ex-Präsident Donald Trump gewählt. Das soll sich in diesem Jahr nach den Wünschen der Demokraten nicht wiederholen.
Beinahe zähneknirschend scheint so die queere Human Rights Campaign dann auch festzuhalten, dass Schwule und Lesben keine Wähler sind, die sich nur auf ein Thema festnageln lassen. Jenseits vom grundsätzlichen Einsatz für Gleichberechtigung blicken Homosexuelle und Bisexuelle wohl auch über den Tellerrand hinaus, wenn es um ihre politische Stimme geht. Mit einfachen Wahlrufen und Parolen über einen angeblich zwingend queeren Zusammenhalt ist es offenbar nicht getan.
Nur knapp die Hälfte der Gay-Community in den USA ist so auch mit Biden beziehungsweise den Demokraten überhaupt zufrieden. Die Republikaner schneiden mit Zustimmungswerten von gerade mal um die 20 Prozent zwar deutlich schlechter ab, aber unterm Strich sind Schwule und Lesben mehrheitlich mit keiner Partei zufrieden. Nicht nur, dass man gerade auch von Biden mehr erwartet hätte, die Mehrheit der US-Gays ist schlussendlich außerdem der Meinung, dass sich weder Republikaner noch Demokraten wirklich um die Community kümmern. Kommt uns das als schwule Männer in Deutschland nicht irgendwie bekannt vor? (mm)