Die Lust auf geile Socken

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LifestyleDie Lust auf geile Socken

Farbenfroh und geruchsintensiv in den Frühling

Der geneigte schwule Mann ist ja stets bemüht, dem allerneusten Trend nicht nachzueifern, sondern vorauszulaufen, sozusagen selbsterfüllend zu beweisen, wie hip wir sind. Im Zuge dieser Eigenschaft trägt Mann nun in diesem Frühling wieder knallbunte Socken. Für die Socken-Fetischisten unter uns ein Augen- beziehungsweise olfaktorischer Schmaus. Riechen bunte Socken eigentlich anders als die klassischen weißen Teile, die einige Jungs so scharf und hart werden lassen? Die bunte Sockenpracht auf alle Fälle gibt es mit coolen Stadtmotiven aus Berlin ebenso wie thematisch an Filmen oder Stars aus der Musikbranche angelehnt. Wem das dann doch etwas zu gewagt ist, der kann zu einfarbigen grellen Socken greifen – quasi die zeitlose Variante für den reiferen, doch trotzdem stets noch jugendlichen Herren im Alter von 28+++.

Für Fitnessfreunde gibt es sogar ganze Ensembles, passend zusammengestellt zum Beispiel werden dann die neonfarbigen Socken zu den Adidas-Sportschuhen gereicht, die Ton in Ton perfekt zu dem atmungsaktiven T-Shirt samt Sporthose passen. So ausgestattet, muss man doch mindestens einmal täglich ein Selfie vor dem übergroßen Spiegel des Fitnessstudios machen. Da bleibt dann oftmals gar keine Zeit mehr, noch direkt aktiv Sport zu betreiben. Wäre ja auch zu schade um die schönen Socken. Obwohl Jungs, gerade nur noch mit Socken bekleidet, der schönste Anblick bleiben, oder?

In meiner Jugend – das war jene Zeit, als es noch kein Internet gab, also praktisch direkt, nachdem der Ur-Mensch aus der Höhle gefallen war – waren Socken meistens einfarbig schwarz oder weiß, wobei letztere gerne an Stränden der Adriaküste in tödlicher Kombination mit Sandalen und käseweißen nackten Unterschenkeln präsentiert wurden. Ansonsten ging die Fußbekleidung bei Schwulen in der Pubertät gerne als berühmte Masturbations-Socke in die Geschichte ein. Anderenfalls hätte Mutti bei einem plötzlich massiv angestiegenen Taschentuch-Konsum bei Junior irgendwann eine chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung vermutet. Eine weitere Verwendung gerade in der Pubertät fand die Socke auch als einfachste Variante, die Beule in der Unterhose beim Sportunterricht etwas voluminöser ausfallen zu lassen, gerade dann, wenn man anderweitig noch nicht als Zeichen purer Männlichkeit mit der ersten Gesichtsbehaarung auftrumpfen konnte.

Kaum war man als schwuler Mann sexuell aktiv und damit verpflichtend trendbewusst, griff man nur noch zur allseits schlichten und schwarzen Socke – je nach Jahreszeit mal kurz oder lang. Das kleine Schwarze eben, so wie Coco Chanel es einst nannte. Und nun werden wir plötzlich bunt, grell oder zudem witzig – Sprüche inklusive. Manch einem Herren mag man bei diesem Anblick gerne raten, die Socke lieber doch wieder in den Wonder-Jock-Strap zu stecken – da macht sie mehr Eindruck. Doch bei anderen Kerlen passt das plötzlich wie von Zauberhand doch überein und wir lernen: Wer die Lebenslust mit einem Lächeln in die Welt trägt, darf auch etwas Farbenfreude an den Füßen haben. Bleibt nur die Frage offen, ob bunte Socken jetzt genauso geil riechen können wie einfarbige Teile? (jh)

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