Das perfekte Versteck für dicke Eier? Der Jockstrap
Das schreibt Wiki: „Ein Suspensorium (lateinisch suspendere ‚aufhängen‘), auch Tiefschutz, Hodenschutz, Ballschutz (salopp auch Sackhalter oder Eierbecher), ist eine Schutzkleidung, ein Korsett für Männer, aus dickem Gewebe oder aus einer Hartplastikschale, um Penis und Hoden vor Schlägen, Belastung und Verletzungen zu schützen.“ Erstaunlich wie so ein beliebtes Accessoire so sachlich beschrieben werden kann. Oder?
Die einen lieben ihn oder wollen gleich nie wieder drauf verzichten, andere finden ihn unnötig und völlig ungeil. Und wenn man überlegt, dass es sich hierbei eigentlich nur um ein kleines Dreieck aus Stoff und ein paar Gummibänder handelt, kann man es ein wenig fast schon verstehen. Aber eigentlich ist er eben doch viel mehr, denn Arschbacken, die von der Schwerkraft etwas nach unten gezogen werden, bekommen so beispielsweise plötzlich wieder Aufwind und bringen unser Fantasiekarussell im Kopf erst so richtig wieder in Fahrt. Und wenn wir ehrlich sind, erinnern wir uns auch noch an einige Beispiele in Pornos, in denen der „Eierbecher“ auch gerne mal als Zügel benutzt wurde und uns so regelrecht zum Nachahmen eingeladen hat.
Salonfähig gemacht hat ihn natürlich der gute Altmeister Tom of Finland, der für die Leder-Szene bis heute nicht wegzudenken ist und selbstverständlich stets ein perfektes Körbchen für die Monsterschwänze in allen Größen und Formen darbot. Mich persönlich macht es an, wenn sie ein bisschen kaputt sind. Und diesen Faktor berücksichtige ich auch bei meiner eigenen Produktion, denn wie schön sieht doch ein Prinz Albert aus, wenn er durch einen Riss durchlugt. Wahrscheinlich waren es die Pornos aus den siebziger Jahren, warum mir dies noch immer so sehr gefällt, man denke nur allen voran an die Schwulen-Ikone Al Parker!
Allerdings hat das gute alte Suspensorium auch eine große und spannende Entwicklung durchgemacht. War es in den frühen Jahren noch unter den Uniformen der amerikanischen College-Sportler (ich bezweifle, dass wir das Ding schon in Deutschland in den Spinden der Athleten hatten) versteckt — und somit die perfekte Sex-Fantasie der schwulen Pubertierenden — zeigte man sich später immer freizügiger und teilweise sogar mancherorts öffentlich damit. Schließlich fielen die mentalen Hüllen und das Ding konnte endlich seinen Siegeszug in den Schlafzimmern dieser Welt antreten.
Das Original ist weiß, hat einen breiten Bund, oft noch einen roten Faden im Bund, und sieht schon fast unschuldig aus. Doch die Vielfalt ist mittlerweile so immens, dass es schwerfällt, sich auf einen zu konzentrieren. Materialien und Farben sind so vielfältig, dass unschwer alsbald zu erkennen ist, dass es sich hier um einen Artikel handelt, der ganz offensichtlich sehr geliebt wird. Der Jock ist wie eine Kerze von IKEA, fast jeder Schwule hat mindestens eine zu Hause.
Es gibt allerdings noch eine Facette, die diese Unterwäsche so praktisch werden lässt: Viele von denen, die Jocks tragen, wollen damit auch den ganz praktischen Hinweis geben, dass ihr Schwanz tabu ist, und dass das Geschöpf ihres Begehrens sich besser um den anderen Teil kümmern soll und darf. Funktioniert natürlich auch in die andere Richtung; wer sich nicht am Arsch rumspielen lassen möchte, zieht eben Unterwäsche an, bei der vorne eine Öffnung ist. Und hier mal abschließend mein Tipp, der euer Liebesleben ein bisschen abwechslungsreicher macht, und noch einmal ganz nebenbei aufzeigt, warum ein Jock so wunderbar ist: Wenn es euch ärgert, dass der Dildo immer rausrutscht, mit was kann man ihn dann wohl richtig gut fixieren? So, und jetzt die dicken Eier gut einpacken und Ostern genießen! Frohe Eiersuche, Jungs! (nb/jh)


